Burger

Jo Schöpfer

*1951 in Coburg, deutscher Bildhauer.
Lebt und arbeitet in Berlin.

Jo Schöpfer, Zigzag (IV-16), 2016, Bronze, 24 x 39 x 8 cm.
Jo Schöpfer, Zigzag (IV-16), 2016, Bronze, 24 x 39 x 8 cm.
Jo Schöpfer, Turm I-12, 2012, Bronze, 41,5 x 22,5 x 14 cm.
Jo Schöpfer, Turm I-12, 2012, Bronze, 41,5 x 22,5 x 14 cm.
Jo Schöpfer, Zigzag (X-16), 2016, Bronze, 37 x 39 x 5,5 cm
Jo Schöpfer, Zigzag (X-16), 2016, Bronze, 37 x 39 x 5,5 cm
Jo Schöpfer, Grid, 2012, Aluminium, farbig eloxiert, 31 x 58 x 6 cm.
Jo Schöpfer, Grid, 2012, Aluminium, farbig eloxiert, 31 x 58 x 6 cm.
Jo Schöpfer, Bau, 2009, Aquarell, Tusche und Bleistift auf Papier, 41 x 32 cm.
Jo Schöpfer, Bau, 2009, Aquarell, Tusche und Bleistift auf Papier, 41 x 32 cm.
Jo Schöpfer, diaphane IV, 2008, Photogravure auf Bütten, 41 x 32 cm, Aufl. 15/30.
Jo Schöpfer, diaphane IV, 2008, Photogravure auf Bütten, 41 x 32 cm, Aufl. 15/30.

Die Werke von Jo Schöpfer bewegen sich an der Grenze zwischen Bildhauerei und Architektur. Seine Bronzeskulpturen wirken wie Stahlskelettmodelle für moderne Bauten – Wolkenkratzer oder Wohnblöcke, die den umschlossenen und sie umgebenden Raum strukturieren und im Grunde erst konstituieren.

Ganz gleich, ob es sich um die orthogonale Struktur der „Thresholds“ oder das organische Wachstum der „Kristalle“ und „Sfera“ handelt – stets gelangt Jo Schöpfer von der Struktur über die Perspektivität dieser Skulpturen zu einer offenen Form, die gewissermaßen die Bewegung des Betrachters einfordert. In dieser Bewegung löst sich der vordergründige Kontrast zwischen organischer und geometrischer Form auf. An deren Stelle tritt eine Erfahrung, bei der sich das Objekt und seine Wirkung durchdringen.

Jo Schöpfers Zeichnungen wiederum beeindrucken durch die zurückhaltende Geste ihres Entstehens. Es sind kleine Etüden, die den großzügigen Umraum des Blattes brauchen, um die ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Schöpfer arbeitet kristalline und architektonische Formen heraus, schreibt aquarellierte Farbflächen in archaischen Strukturen ein. Ganz eigenständig und selbstbewusst behaupten sich diese Zeichnungen gegenüber den plastischen Arbeiten – vielleicht auch deshalb, weil sie nicht befürchten müssen, nur als Skizzen missbraucht zu werden. In der Begegnung entfaltet das Werk von Jo Schöpfer seine ganze Gegenwärtigkeit – mal mit großer Geste, dann wieder ganz ruhig und in sich gekehrt. Manche Arbeiten suchen die Nähe zum Betrachter, andere halten ihn auf Distanz. Gemeinsam halten sie den Betrachter in Bewegung – auf dass er es sich in keiner Perspektive allzu bequem einrichten möge.