Burger

Brigitte Stahl

* 1964 in Stuttgart, DE
Lebt und arbeitet in Stuttgart.

Brigitte Stahl, Ohne Titel, 2017, Papier, geschnitten und gefaltet, 17 x 14,5 x 0,5 cm.
Brigitte Stahl, Ohne Titel, 2017, Papier, geschnitten und gefaltet, 17 x 14,5 x 0,5 cm.
Brigitte Stahl, Ohne Titel, 2013, div. Metalle, Lack, Plastik, Beton (2-teilig), 155 x 20,5 x 20,5 cm.
Brigitte Stahl, Ohne Titel, 2013, div. Metalle, Lack, Plastik, Beton (2-teilig), 155 x 20,5 x 20,5 cm.
Brigitte Stahl, Ohne Titel, 2014, Klebeband, Lack, Papier, 33,5 x 26 cm.
Brigitte Stahl, Ohne Titel, 2014, Klebeband, Lack, Papier, 33,5 x 26 cm.
Brigitte Stahl, Ohne Titel, 2014, Papier, geschnitten und gefaltet, 9,5 x 5,3 cm.
Brigitte Stahl, Ohne Titel, 2014, Papier, geschnitten und gefaltet, 9,5 x 5,3 cm.
Ausstellungsansicht Galerie Michael Sturm
Ausstellungsansicht Galerie Michael Sturm
Ausstellungsansicht Galerie Michael Sturm
Ausstellungsansicht Galerie Michael Sturm

Was bei den Arbeiten von Brigitte Stahl als erstes auffällt, ist ihr Umgang mit dem Material und die kleinen Eingriffe in dasselbe. Die Materialien sind simpel, oft auch billig und erwecken einen Eindruck, der in die Richtung von Fundstücken weist: Gemusterte, bemalte Papiere, Pappen und Folien, Holz, Glas, Resopal, Kaseinfarbe, Lacke, Klebeband – diese Stoffe bilden die Basis für alle Arbeiten von Brigitte Stahl.

Im Zusammenklang von Material, Oberfläche, Textur, Farbe, Plastizität und Form entwickeln ihre Werke sensibel arrangierte Delikatessen, die ein ästhetisches Empfinden verrät, das genau die Grenze kennt, an der Sprödigkeit hässlich wird und Schönheit langweilig. Ein Schlüsselbegriff für das Verständnis von Brigitte Stahls bildnerischem Denken ist der der Komposition in seiner wörtlichen Bedeutung des Zusammen-Setzens. Dabei markiert das Zusammengesetzte zunächst kein Ergebnis, sondern den Zustand eines Prozesses, in dem Materialien und Formen sanft dekonstruiert und wieder neu komponiert werden. 

Dieser Prozess beginnt also bei einem besonderen Gespür für Details, das für Brigitte Stahls Arbeit ganz wesentlich ist – im Kleinen wie im großen Format. Und er endet vorläufig beim Betrachter, um von dort aus wieder auf das Werk zurückzuwirken. Das geschieht natürlich nicht ohne Hürden und Reibungen. Man muss so manches Stück in seine neue Position zwingen, manchmal mit Gewalt, und es entstehen Sprödigkeiten, Verwerfungen und Irritationen. Genauso sieht man sich als Betrachter gefordert, die komponierten Gegenstände und Materialien zu entschlüsseln, aus ihrem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang herauszulösen, um sie als neues künstlerisches Phänomen zu begreifen.